Die 5 Säulen der Identität sind ein Konzept, das von dem deutschen Psychologen Hilarion Gottfried Petzold* für die integrative Therapie entwickelt wurde. Diese Säulen beschreiben die wesentlichen Bereiche, die die Einzigartigkeit eines Menschen ausmachen.
- Leiblichkeit, Gesundheit: Diese Säule umfasst den Körper, das Aussehen, das Alter, die Gesundheit und Krankheit.
- Gesellschaft, Soziales Netz: Hier geht es um Familie, Freunde, Nachbarn, Vereine und Arbeitskollegen.
- Materielle Sicherheit: Diese Säule bezieht sich auf Einkommen, Vermögen, Wohnung und Eigentum.
- Arbeit, Leistung, Freizeit: Beruf, Studium, Noten, Hobbys und sportliche Erfolge sind Teil dieser Säule.
- Werte, Normen, Ideale: Hier geht es um soziales und politisches Engagement, Religion und Weltanschauung
Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle Komponenten einer Säule perfekt zusammenarbeiten müssen. In den meisten Fällen gleicht eine Säule mögliche Mängel in anderen aus und verstärkt sie. Zum Beispiel kann eine Person einen nicht gut bezahlten Job haben, aber durch ihre Freude an der Arbeit und Anerkennung in anderen Bereichen (wie Sport oder sozialen Kontakten) dennoch eine stabile Identität aufrechterhalten. Die Auseinandersetzung mit der Frage “Wer bin ich?” und “Wer möchte ich sein?” beginnt oft in der Adoleszenz und setzt sich im lebenslangen Prozess der Identitätsfindung fort.
Indem man an jeder dieser Säulen arbeitet und sie pflegt, kann man dazu beitragen, eine ganzheitliche und ausgeglichene Identität gemäß dem Konzept der „5 Säulen der Identität“ nach Petzold zu entwickeln.
*Hilarion Gottfried Petzold (* 25. März 1944 in Kirchen/Sieg) ist ein deutscher Psychologe. Er begründete das Psychotherapieverfahren der Integrativen Therapie und ist Mitbegründer des Fritz-Perls-Instituts. Von 1979 bis 2004 war Petzold Professor für Psychologie, Klinische Bewegungstherapie und Psychomotorik an der Freien Universität Amsterdam. Er gilt als ein Pionier der Naturtherapien im psychotherapeutischen Kontext.